Wie sie entstehen

Wer kennt sie nicht aus dem Fernsehen, die grünen und roten tanzenden Lichter am Himmel. Doch warum gibt es sie eigentlich überhaupt?

Der Grund ist unsere schützende Atmosphäre. Die von der Sonne kommenden Teilchen wird vom Erdmagnetfeld abgelenkt und an die Pole geleitet. Dort werden in einer Höhe von >150km die Sauerstoff- und Stickstoffteilchen ionisiert und beginnen dabei zu leuchten.

 

 

Auf Farben eingehen!


Vorhersagemöglichkeiten

Polarlichter sind nicht mit Sicherheit vorherzusagen, generell sind schwache Polarlichter nördlich des Polarkreises aber immer möglich, unabhängig von der Sonnenaktivität. Will man aber Polarlichter weiter südlich sehen, braucht man die Hilfe der Sonne. Stoßt die Sonne Aufgrund eines Koronalen Loches (zu engl. Coronal Hole, kurz CH) oder eines CME (Coronal Mass Enjection) viele Teilchen aus, so sind starke Polarlichter auch weit südlich des Polarkreises möglich.


CH:


Bei einem CH handelt es sich um eine Öffnung im Magnetfeld, aus dem kontinuierlich Teilchen ausgestoßen werden. Gerät die Erde in solch einen Partikelstrom, sind Polarlichter auch weiter südlich möglich.

Solche CH sind bereits einige Tag bis hin zu einigen Wochen vorher zu sehen und somit eine erhöhte Polarlichtaktivität vorherzusagen.


CME:


Bei einem CME handelt es sich um einen zeitlich begrenzten Partikelausstoß aus einem Sonnenfleck. Ein solcher Partikelausstoß ist nicht vorhersehbar. Wenn er aber auftritt, kann die Geschwindigkeit ermittelt werden und ein voraussichtlich Ankunftszeit vorhergesagt werden. Meistens braucht solch ein CME 30-60 Stunden.


Beobachtung in Deutschland

Die bunten Lichter sind aber nicht nur nördlich des Polarkreises am Himmel zu sehen, auch in Deutschland können sie auftreten.

Während sie im Süden Deutschlands nur sehr selten sind und meistens nur für die Kamera sichtbar sind, kann man sie im Norden an bis zu xx Tagen im Jahr nachweisen. Ich schreibe auch hier bewusst nachweisen, den sie sind auch in Norddeutschland nur selten als Polarlicht sichtbar. Die heutigen Kameras "sehen" in der Nacht nämlich viel mehr als das menschliche Auge, dazu unter dem Punkt "Visueller Eindruck" aber noch mehr. 


Wer die Beobachtungen der letzten Jahre in Deutschland mal durchschauen will, dem kann ich das Polarlicht Archiv sehr empfehlen. Dort werden alle bekannten Polarlichtsichtungen zusammengetragen.


Die Helligkeitseinstufung

  • fotografisch:

Das Polarlicht ist mit bloßem Auge nicht sichbar, nur auf dem Foto ist es nachweisbar.

 

  • schwach visuell:

Mit bloßem Auge sind diffuse Strukturen zu erkennen. Keine Farben sichtbar. Mit bloßem Auge besteht Verwechslungsgefahr mit Wolken.

 

  • deutlich visuell:

Das Polarlicht ist eindeutig zu sehen und als solches erkennbar, ggf. sind Farben sichtbar.

 

  • hell:

Polarlicht überdeckt erste Sterne, bei langen Belichtung neigt das Polarlicht zum überbelichten.

 

  • sehr hell:

Die hellsten Sterne am Himmel werden überstrahlt und ggf. sind Farben deutlich erkennbar. Fotos sind bei langen Belichtungszeiten stark überbelichtet


Der visuelle Eindruck

In der heutigen Welt werden Bilder immer bunter, farbiger, heller und knalliger bearbeitet, jeder will das auffälligste Bild haben. Dabei geht aber das, was man mit bloßem Auge tatsächlich sieht immer mehr verloren. Bei Polarlichtern macht sich das besonders stark bemerkbar, diese leuchten nur schwach rot und grün und das menschliche Auge kann bei Nacht nur sehr begrenzt Farben sehen, während die Kamera Farben ohne Probleme ablichtet.

Die Folge ist, dass viele Urlauber sehr enttäuscht sind, wenn sie die Polarlichter das erstemal sehen. Dazu muss noch gesagt werden, dass der visuelle Eindruck bei jedem Menschen anders ist, viele Menschen sehen bei Nacht keine Farben, einige schon.

Ich habe im Folgenden mal 3 Bildfolgen bearbeitet.

 

1) So wie es mir die Kamera ohne Bearbeitung ausgegeben hat

2) Fotografisch estetische Bearbeitung

3) So wie ich es mit bloßem Auge gesehen habe

Sehr helle Polarlichter in Skandinavien bei Halbmond:

1) Unbearbeitet

Das Bild, wie es mir die Kamera ausgegeben hat, mit intensivem Grün.

2) Bearbeitet

Kaum bearbeitetes Bild, da die Kamera bereits natürlich knallige Farben aufnimmt.

3) Visueller Eindruck

Das Polarlicht war insgesamt hell und sehr deutlich zu sehen, es waren deutlich der Grünton zu erkennen. Einstufung: sehr hell


Schwache Polarlichter in Skandinavien bei Halbmond:

1) Unbearbeitet

Das Bild, wie es mir die Kamera ausgegeben hat mit blassen Farben.

2) Bearbeitet

Durch die Bearbeitung erhält das Bild seine charakteristischen Farben und ein knalliges Gesamtbild, ähnlich dem starkem Polarlicht.

3) Visueller Eindruck

Mit bloßem Auge habe ich einen weißen Schleier gesehen, grün war kaum bis nicht zu erkennen. Das Polarlicht war schwach und sah Wolken zum Verwechseln ähnlich. Helligkeitseinstufung: deutlich visuell


Sehr schwaches Polarlicht in Deutschland bei Vollmond:

1) Unbearbeitet

Das Bild, wie es mir die Kamera ausgegeben hat mit schwachem Rot.

2) Bearbeitet

Durch die Bearbeitung erhält das Bild ein deutliches Rot.

3) Visueller Eindruck

Mit bloßem Auge war das Polarlicht nur zu erahnen. Ledigler der Beamer war als diffuse Aufhellung zu sehen, ein Kondensstreifen hätte genau so ausgesehen. Helligkeitseinstufung: fotografisch bzw. schwach visuell



Interesse geweckt?

Weitere Informationen gibt es auf der Seite meteoros.

Du hast etwas besonderes gesehen oder weißt nicht, was auf deinem Foto zu sehen ist, dann lade es gerne hier hoch, dort wird dir geholfen.